Einlass: 19:00
/ Beginn: 20:00
Preis: 34,90 € inkl. Gebühren
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Als LAMBERT eines Morgens in seiner Berliner Wohnung von seiner Tochter am Klavier erwischt wurde, erkannte er, dass er etwas ändern musste. "Du machst immer das Gleiche", eröffnete sie und starrte ihren Vater eisig an, der seine Reaktion auf diesen Paukenschlag glücklicherweise hinter seiner stets sitzenden Maske verbergen konnte. "Du wirst bald keine Karriere mehr haben, wenn du so weitermachst." Dabei war er immer zufrieden damit gewesen, "so" Musik zu machen, vom seinem selbstbetitelten 2014er Debütalbum für das Kultlabel Staatsakt bis zu Open von 2022, seinem vierten Album für Mercury Records, schließlich war er darüber in seinem Heimatland so bekannt geworden, dass er mühelos als Headliner in der Hamburger Elbphilharmonie oder dem Berliner Funkhaus auftreten konnte. Außerdem hatte er ja durchaus verschiedene Genres erkundet, darunter die zerklüftete Electronica von False (2021) und natürlich Jazz, seine erste musikalische Leidenschaft, auf den Alben All This Time und Live In Amsterdam von 2023. Doch dass seine nun 14-jährige Tochter, die mit seinen ruhigen, kontemplativen Kompositionen aufgewachsen war und sich noch nie beschwert hatte, plötzlich so reagierte, machte ihren Kommentar erst recht schockierend. Was, wenn an ihren wilden Behauptungen etwas Wahres dran wäre?
Von ihrer harschen Kritik zermartert, die ihn härter traf als jede andere, die er zuvor erhalten hatte, stellte LAMBERT alles in Frage, was er über seine künstlerische Identität wusste. Als er jedoch im Trüben fischend nach Antworten auf schier unbeantwortbare, ja lächerliche Fragen suchte, wurde ihm klar, dass es bereits eine ideale Lösung gab; ein Projekt, über das er schon seit einiger Zeit nachgedacht hatte. Er war von einem englischen Regisseur, den wir aus Gründen, die noch deutlich werden, einer davon ist die Restwürde des Filmemachers, einfach Matt nennen wollen, eingeladen worden, die Filmmusik zu dessen erster Fernsehserie beizusteuern. Vor kurzem war zudem ein unerwarteter zusätzlicher Vorschlag eingetroffen: Er wolle ihn, sagte der Regisseur, in diesem düsteren Kriminaldrama über die wahre Geschichte der berüchtigten und bis heute ungelösten „Ice Cream Man Murders“, die das Königreich in den frühen 2000er Jahre in Atem gehalten hatten, nicht nur als Komponisten buchen, sondern auch als Kommissar besetzen.
„Es war das Produktionsteam, das mich ursprünglich als Komponisten angefragt hatte“, erzählt unser Junior-Til Schweiger im Interview: „Aber als Matt diesen seltsamen Kerl mit der Maske sah, dachte er: ‚Das ist der, den wir für diese Geschichte brauchen!‘ Ich hatte mich zurückgehalten, weil mir die Idee komisch vorkam, vor allem für einen deutschen Musiker, aber jetzt dachte ich: ‚Ein Kommissar in einer gefeierten englischen Fernsehserie zu werden, klingt gar nicht so schlecht.‘ Jedenfalls meinte meine Tochter, ich solle ‚das Lambiversum erweitern‘, und je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr gefiel mir die Idee, eine andere Maske auszuprobieren. Dank ihr beschloss ich also, dass es an der Zeit war, den Stier bei den Hörnern zu packen, oder wie man sagt.“